Die Captain-Future-Original-Erzählungen

CF-Romane im "Captain Future"-Magazin

Auf den Titelbildern (Cover) der Romane 14 – 18 ist für alle fünf jeweils „Brett Sterling“ als Autor angegeben (1). Dieser Name ist jedoch ein Verlags-Pseudonym, das von verschiedenen Autoren verwendet wurde – sowohl von Edmond Hamilton als auch von William Morrison und Joseph Samachson. Laut Robert Weinberg (2) sind Nr. 14, „Worlds To Come",“ und 17, „Days of Creation“, das Werk von Samachson, während Hamilton Nr. 15, „Star of Dread“, Nr. 16, „Magic Moon“ und Nr. 18, "„Red Sun of Danger“ verfasst haben soll.

Dass die Oktober-Ausgabe 1943 in der Tabelle nicht zu finden ist, ist übrigens kein Fehler – diese Ausgabe ist tatsächlich entfallen, jedoch nicht aufgrund der Papier-Knappheit: Diese machte erst ein Jahr später der Serie den (vorrübergehenden) Garaus, bis sie ab dem Frühjar 1945 dann in „Startling Stories“ weitergeführt wurde.

CF-Romane in "Startling Stories"

Die Heft-Serie "Startling Stories" erschien ursprünglich alle zwei Monate, von Oktober 1943 bis Januar 1946 jedoch vierteljährlich wie zuvor das "Captain Future"-Magazin. Jede der drei CF-Ausgaben von "Startling Stories" enthielt neben anderen SF-Erzählungen einen kompletten Roman über Captain Future und seine Mitstreiter.

Cover Art

Die Cover der CF-Magazine wurden zu einem großen Teil von Earle K. Bergey gestaltet, der mit seinen Illustrationen spärlich bekleideter Frauen bekannt wurde und dessen Darstellungen das Sklaven-Kostüm von Prinzessin Leia inspiriert haben sollen (3), (4).
Beim allerersten Roman („Captain Future and the Space Emperor“ alias „Der Herrscher von Megara“ im Animé, siehe auch die Sektion "Die Pulp-Charaktere") sowie Roman Nr. 8 („The Lost World of Time“ alias „Die Zeitmaschine“) kam jedoch George Rozen zum Zuge – der renommierteste der Cover-Art-Künstler, die seinerzeit für das populäre Detektiv-Magazin „The Shadow“ (5) arbeiteten. Das Titelbild des Romans Nr. 12 („Planets in Peril“ alias „Planet in Gefahr“) stammt von Rudolph Belarski (6).

Die Titelbilder der Romane

Die Cover der Romane Nr. 13 und 14 („The Face of the Deep“ alias „Mitgefangen im Weltall“, sowie „Worlds to Come“ – nicht verfilmt) können wir nicht zuordnen; dasselbe gilt für die Nummer 20 („The Solar Invasion“ – nicht verfilmt). Der gesamte Rest (die Cover der Romane Nr. 2 - 7, 9 - 11 sowie 15 - 19) geht auf das Konto von Earle Bergey.

Cover-Art-Galerien

Eine Sammlung mit den Covern der 20 Captain-Future-Romane findet man bei Robert Weinberg: ⇒ click
...Oder auch hier, auf den alten Seiten des Golkonda-Verlags: ⇒ click

Interior Art

Im „Inneren“ der Pulps gab es auch Illustrationen – z. B. Darstellungen der Future-Mannschaft (einen Überblick gibt es hier) oder diverse Charaktere aus den verschiedenen Erzählungen. Der größte Teil davon wurde von dem bekannten Künstler "Wesso" (Hans Wessolowski) gestaltet, einem Immigranten aus Deutschland, der 1912 mehr oder weniger illegal in die Vereinigten Staaten einreiste und sich in den 1930er Jahren zu einem der einflussreichsten Grafiker entwickelte. Die restlichen dieser schwarz-weißen Grafiken stammen von Paul Orben.

Die Captain-Future-Kurzgeschichten

Nach ein paar Jahren Pause (der letzte CF-Roman war im Oktober 1946 erschienen) schob Hamilton in 1950/51 noch insgesamt sieben CF-Kurzgeschichten nach, die wiederum in "Startling Stories" erschienen; damit war die Serie dann jedoch definitiv beendet. Diese Kurzgeschichten sind insgesamt etwas düsterer im Tonfall als die Romane mit ihren enthusiastischen Darstellungen von Technik und menschlichem Vermögen. Angeblich sollen sie von Leigh Brackett verfasst worden sein (nach Hamiltons Vorgaben, ein entsprechender Hinweis stammt aus einem schwedischen CF-Fanzine)...

CF-Kurzgeschichten in "Startling Stories"

Ein Jahr später, in 1952, sollte Hamilton dann sein (bei weitem nicht gerechtfertigtes) Renommée als Schreiber simpler Heftroman-Stories endgültig abschütteln, als er die Erzählung „What‘s It Like Out There“ in „Thrilling Wonder Stories“ veröffentlichte – eine beklemmende Geschichte um die Traumata heimkehrender Raumfahrer, für die er mit Lob überschüttet wurde. Hamiltons Schreibstil hatte sich in den vergangenen Jahren jedoch nicht plötzlich verändert, den Text hatte er nämlich bereits 20 Jahre zuvor verfasst... Damals war die Zeit allerdings noch nicht reif gewesen für solch realistische, schonungslose Schilderungen seelischer Wunden (7); nun aber konnte er endlich beweisen, dass er auch „anders“ konnte.

Titel-Vergleich

An dieser Stelle möchten wir einen "Titel-Vergleich" einschieben, der einen besseren Überblick darüber bietet, welche Hamilton'schen Originalgeschichten inzwischen auf welche Art und Weise ins Deutsche umgesetzt worden sind - z. B. als Bastei-Roman, als Zeichentrick-Episode und/oder als Neuübersetzung im Golkonda-Verlag.
Zu den Heftroman-Ausgaben in der Reihe „Utopia Zukunft“ bzw. „Utopia Großband“ siehe die Sektion Bibliographie.

Umsetzung der Originalromane als...

Die Titel sind in der Reihenfolge der Veröffentlichung der Romanvorlage angegeben.

Wie aus der Tabelle ersichtlich, endet die Bastei-Roman-Reihe mit der Erzählung "Stern des Grauens" (Nr. 15), weitere Bände sind in dieser Reihe nicht erschienen.

Die Neuübersetzungen im Golkonda-Verlag sind ebenfalls noch nicht vollständig, geplant ist jedoch, die Reihe komplett zu machen (die Kurzgeschichten sind ja bereits schon erschienen - in zwei Sammelbände zusammengefasst).

Quellen

1. “Captain Future“ in der Internet Speculative Fiction Database ISFDB isfdb.org (engl.)

2. Infos zu "Captain Future" bei CF-Kenner Robert Weinberg (engl.)

3. Earle K. Bergeys Werke in der Korshak-Sammlung (engl.)

4. Infos zu Earle K. Bergeys Werken bei Wikipedia (engl.)

5. George Rozen bei PulpArtists.com (engl.)

6. Rudolph Belarski bei PulpArtists.com (engl.)

7. Will Murray, "The Once and Future Captain", Starlog 115, Feb. 1987