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Captain Future Basics

Zum einen handelt es sich bei „Captain Future“ um eine amerikanische Pulp-Roman-Serie von (1904 - 1977), die vom Winter 1940 bis zum Frühjahr 1944 als „Captain Future – Wizard of Science“ vierteljährlich erschien und bis 1946 dann noch mit drei weiteren Romanen im Magazin „Startling Stories“ vertreten war (plus einige „Nachzügler“ in Form von Kurzgeschichten, die später veröffentlicht wurden).

Zum anderen ist damit die japanische Zeichentrickserie namens „Kyaputen Fyucha“ (キャプテン・フューチャー) gemeint, die von Toei Animation gegen Ende der siebziger Jahre nach den o. g. Geschichten von Edmond Hamilton erstellt wurde und die als Vorläufer vieler heutiger Animés bezeichnet werden kann.

Entgegen landläufiger Meinungen handelt es sich übrigens NICHT um eine „Kinderserie“, was eigentlich alleine schon die Auseinandersetzung mit den japanischen Originalfolgen verdeutlicht – die Erzählungen rund um Future und seinen Gefährten sind nämlich den Abenteuern z. B. eines Luke Skywalkers aus der „Krieg-der-Sterne“-Saga durchaus ebenbürtig, nur leider erweisen sich das Medium „Zeichentrick“ und auch die verstümmelte deutsche Fassung mit ihren unbeholfenen Dialogen da als kontraproduktiv...
Die Zeit wird diesen Eindruck hoffentlich korrigieren und die Serie endlich dort einreihen, wo sie eigentlich hingehört: In die Reihe der bildgewaltigen Weltraum-Epen mit hohem Unterhaltungswert und in der Tradi­tion bester, reinrassiger Space Opera, kurzum, eine spannende, mitreißende Scifi-Saga, wie wir sie eigentlich alle gerne auf der großen Leinwand erleben würden.

Worum geht es in Romanserie und Zeichentrick?

Captain Future, mit bürgerlichem Namen „Curtis Newton“, ist der Sohn Elaine und Roger Newtons, eines Wissenschaftlerehepaars, das von dem skrupellosen Victor Corvo (ebenfalls ein Wissenschaftler) er­mordet wurde, als er noch ein Kind war (1).

Roger und Elaine Newton hatten sich, zusammen mit ihrem Freund und Kollegen Prof. Dr. Simon Wright, der Schaffung künstlicher Intelligenz verschrieben und dazu ein geheimes Labor im Krater Tycho auf dem Erdmond errichtet. Das Ergebnis ihrer wissenschaftlichen Arbeit waren der Roboter Grag (sozusagen der „Prototyp“) und der Androide Otho (das „Nachfolgemodell“). Diese beiden künstlichen Geschöpfe über­nahmen schließlich auch zusammen mit Wright die Verantwortung für den kleinen Curtis, nachdem seine Eltern tot waren, und zogen ihn auf dem Mond groß. Von Simon bekam er eine umfassende wissenschaft­liche Ausbildung, von Grag und Otho lernte er Kampftechniken, Reaktionsschnelle, Körperbeherrschung und alles andere, was er zur Verbrechensbekämpfung benötigte.

Curtis beschließt als Erwachsener, seine wissenschaftlichen Fähigkeiten dafür einzusetzen, interstellare Verbrecher zu jagen und für Frieden und Gerechtigeit im Universum zu kämpfen. Er nimmt deshalb den Namen „Captain Future“ an. Ihm stehen Grag, Otho und Simon dabei als Mannschaft zur Seite und unterstützen ihn. Mit ihrem selbstgebauten Raumschiff „COMET“ stürzen sich die vier in waghalsige Abenteuer, wobei sie streckenweise von Joan Landor, einer Agentin der Planetaren Polizei (die sich in den Captain verliebt) sowie Marshal Ezella Garnie unterstützt werden.

Eine Übersicht der Hauptcharaktere gibt es hier.
Und warum wir als Zuschauer/Leser den Charakter „Captain Future“ lieben, wie diese Romanfigur funktioniert und was sie mit „Superman“ gemein hat, erfährt man hier.

Die Zeichentrickserie und ihre Vorlage

In 1978 begann Toei Animation mit der Umsetzung der CF-Romane Hamiltons in eine Animations- bzw. Zeichentrickserie. Von allen Captain-Future-Originalerzählungen – insgesamt 20 Romane sowie sieben Kurz­geschichten – wählte man 14 Romane aus und produzierte daraus 13 Vierteiler sowie 1 „Special“.
Nicht verfilmt wurden:

Outlaws of the Moon (10), Worlds to Come (14), Days of Creation (17), Red Sun of Danger (18), Outlaw World (19), The Solar Invasion (20) sowie die Kurzgeschichten.

Somit gäbe es also noch genug Material für weitere Folgen!
Der Roman „Star Trail to Glory“ wurde zwar als 14. Geschichte verfilmt, allerdings nicht ins Deutsche synchronisiert; sie ist jedoch als „Special“ in japanische Fassung mit Untertiteln auf der 2. CF-DVD-Box und natürlich auch auf den bildbearbeiteten BluRays/DVDs ab 2016 enthalten.

Entgegen anderslautenden Behauptungen hält sich die Zeichentrickserie übrigens erstaunlich eng an die Vorlagen Hamiltons (mehr zu diesem Thema findet sich in der Sektion Vergleich Serie/Bücher), scheinbare Abweichungen ergeben sich für den Betrachter jedoch vor allem dadurch, dass die deutsche Version stark gekürzt wurde.

Erstausstrahlungsdaten der Zeichentrickserie:

Japan
07.11.1978 bis 30.10.1979

Deutschland
27.09.1980 bis 21.03.1981 (First Season)
03.12.1981 bis 25.03.1982 (Second Season)


Fußnoten

  1. Um genau zu sein - Curtis war noch ein Säugling, als seine Eltern ermordet wurden. Die Behauptung „da war er gerade 8 Jahre alt“, die man des öfteren liest, ist schlichtweg falsch.
Hinweise
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